Theater mit Herz

DIE kleine BÜHNE: Eine Chronologie

1985:

die erste Idee

Mitte der achtziger Jahre sammelte der damals 80-jährige Hermann Geffers in Hannover einige Frauen und Männer mit Ambitionen zum Theaterspiel um sich.  In der Lukasgemeinde fand er nicht nur einen geeigneten Theatersaal, sondern auch ein sicheres Domizil für diese Gruppe.

DIE kleine BÜHNE wird gegründet

Im Jahr 1986 ging aus diesem Spielkreis das Theater „DIE kleine BÜHNE“ hervor.  Neben Geffers, der zunächst für die künstlerischen Belange zuständig war, übernahm Siegrid Neumann die Leitung der Gruppe, bis sie den Vorsitz 1987 an Isabella Engelke übergab.

1980er

Die Ära Norbert H. Weber

Kurze Zeit später rief Hermann Geffers eine neue Wanderbühne ins Leben, der er sich bis zu seinem Tod im Jahre 1998 widmete.  Zuvor hatte er die künstlerische Leitung im Theater DIE kleine BÜHNE an Norbert H.  Weber abgetreten.  Als professionell ausgebildeter Schauspieler übernahm er nun die alleinige Verantwortung für Auswahl, Besetzung und Inszenierung der Stücke.  Seiner klaren Vorgabe folgend, wurden fortan pro Jahr drei Stücke unterschiedlicher Genres produziert.

Dieser Rhythmus ist bis heute ein besonderes Markenzeichen des Theaters DIE kleine BÜHNE geblieben.  Kein Wunder, denn in all diesen Genres kann auf große Erfolge zurückgeblickt werden.  Dies zeigt schon der Blick auf eine kleine Auswahl der in den vielen Jahren seit der Gründung gespielten Stücke.

Meilensteine auf der Bühne

So gehörten zu den Frühjahrsproduktionen u. a.  Schauspiele wie „Christiane F.  – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“(1990), „Das Tagebuch der Anne Frank“ (1991), „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ (2010), Shakespeares „Romeo und Julia“ (1999) und „Othello“ (2015) sowie Stephen Kings „Misery“ (2014) und das unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (dgs e.V.) gezeigte Schauspiel „The King’s Speech“ von David Seidler (2016).

Im Sommer waren Erfolgskomödien wie „Hier sind sie richtig“ (1988 und 1996), „Boeing Boeing“ (1990), „Der nackte Wahnsinn“ (1998), „Currywurst mit Pommes“ (2000 und 2012), „Arsen und Spitzenhäubchen“ (2011) und viele andere zu sehen. In den Jubiläumsjahren gab es zudem mit den parallel gespielten Adaptionen von Neil Simons „Ein seltsames Paar“ und „Ein ungleiches Paar“ (2006) das breite komödiantische Repertoire der Theatergruppe sowie in „Das Erbe des Don“ (2011) aus der Feder von Jens Schlieper und Andreas Ludin auch die gesanglichen Talente der Mitspielenden zu sehen und zu hören.

Jahresabschluss mit Tradition – die Weihnachtsmärchen

Auch mit den Produktionen, die das Theaterjahr für DIE kleine BÜHNE beenden, muss sie sich keinesfalls verstecken.  Denn weit mehr als 2500 Zuschauer jährlich sahen und sehen in den sechs Wochen vor Weihnachten regelmäßig eigene Bühnenfassungen bekannter Märchen der Brüder Grimm und anderer Märchenautoren.  Nicht ohne Grund wurde die Zahl der regelmäßig ausverkauften Vorstellungen, die in der Zeit von Mitte November bis kurz vor Weihnachten gespielt werden, zeitweise auf 22 erhöht. Nicht nur kleine Zuschauer, sondern auch Erwachsene – teils selber seit ihrer Kindheit Gäste der kleinen Bühne – lassen sich immer wieder gern von diesen Kinderstücken verzaubern und begeistern, die seit 1992 aus der Feder von Andreas Ludin stammen.

Eine neue Ära: die Gruppe emanzipiert sich

Bereits Anfang 1992 hatte Isabella Engelke den Vorsitz nach sechs Jahren an Petra Burkschat übergeben. Als im Herbst des Jahres auch Norbert H. Weber ausschied, begann für DIE kleine BÜHNE eine neue Ära:

Auf eine „künstlerische Leitung“ im eigentlichen Sinne wurde verzichtet. Stattdessen entschied die Gruppe gemeinsam über die Auswahl der Stücke und bestimmte die jeweiligen Regisseure. Diesen oblag dann die jeweilige Verantwortung für die Besetzung und Inszenierung.

Eine kleine Geschichte der Vorstandsarbeit

Dieses bewährte Konzept hatte auch unter der Leitung von Anja Schlieper-Ludin weiter Bestand, die den Vorsitz 1998 von Petra Burkschat übernahm. Ihr stand zunächst Kerstin Hackethal, später Angelika Maurer als stellvertretende Vorsitzende zur Seite. Von 2006 bis 2014 bekleidete Iris Sabiel den Posten der Vorsitzenden, welchen sie schließlich an ihren Stellvertreter und Gründungsmitglied der kleinen Bühne, Jens Schlieper, übergab. Bis 2023 behielt er den Vorsitz, wobei ihn von 2014 bis 2019 Olaf Daum und anschließend Jule Meiseberg unterstützte, welche seit 2023 die neu gewählte Vorsitzende des Theaters ist. Als zweite Vorsitzende stärkt ihr dabei Mareike Ernst den Rücken.

Komplettiert wird der Vorstand durch den Kassenwart. Diese besonders verantwortungsvolle Aufgabe wurde Anfang der 90er Jahre von dem langjährigen Amtsinhaber Jörg Baumgarten in die bewährten Hände von Waltraud Ziegler übergeben. Nach knapp fünfzehn Jahren trat diese aus gesundheitlichen Gründen das Mandat an Frank Neumann ab. Heute führt Iris Sabiel die Kasse.

Theater in Handarbeit: Alles selbstgemacht

Im Laufe der Jahre ist DIE kleine BÜHNE auf ca. 50 Mitglieder angewachsen. In dieser „bunten Truppe“ kommen Menschen aller Alters- und Berufsgruppen zusammen, die das gemeinsame Ziel verbindet, die Zuschauer mit Schauspielkunst von bester Qualität zu unterhalten. Für jede und jeden findet sich stets eine Aufgabe – unabhängig ob hinter oder auf der Bühne. Das Schauspielen selbst ist dabei nur eine von vielen Aufgaben neben Bühnenbau, Nähen und Instandhalten der Kostüme, Technik, Kasse und Pausenverkauf.

Schwerpunkt: Förderung von Kindern und Jugendlichen

Einen besonderen Stellenwert hat im Theater DIE kleine BÜHNE von Beginn an die Förderung der Kinder und Jugendlichen.  Dies lässt sich nicht zuletzt an der Gruppe von jungen Darstellerinnen und Darstellern ablesen, die alljährlich nach den Sommerferien ihrem Einsatz im Märchen entgegenfiebern. Einige der Jugendlichen und  jungen Erwachsenen, die heute in Schauspiel und Komödie mitwirken, haben ihre Laufbahn bereits als Statisten oder mit kleinen Sprechrollen im Märchen begonnen.

Jugendprojekte – mit Erfolg

Wie lohnend diese Jugendarbeit ist, bewies sich auch in erfolgreichen Zusatzproduktionen, die hauptsächlich von jungen Nachwuchsdarstellerinnen und -darstellern getragen wurden.  Zu nennen sind hier „Der Breakfast Club“ (1997), das Musical „Streetball“ (1998), das in Kooperation mit der Tanzschule Susanne Bothe realisiert und in der Landesbühne Hannover gezeigt wurde und das Jugenddrama „Der Bruch“ (1999), sowie „Zwischen den Sekunden“ (2013) unter der Regiearbeit von Rona Ludin oder „Die Welle“ (2018), welche Frank Neumann für DIE kleine BÜHNE inszenierte.

Eine tolle Zeit: Gastspiele in Bad Nenndorf

Lediglich dem immer wieder an DIE kleine BÜHNE herangetragenen Wunsch, Gastspiele an anderen Spielstätten zu geben, kann nur in absoluten Ausnahmefällen entsprochen werden, so dass kleinere Sonderveranstaltungen sich als Highlights der besonderen Art meist nur kleineren Zuschauergruppen erschließen können.  Eine Ausnahme bildete für einige Jahre das jährliche Gastspiel des Märchens, welches regelmäßig am ersten Januarwochenende im Kurtheater Bad Nenndorf gezeigt wurde und das neue Jahr einläutete.

Amateurtheater ist Herzenssache

Angesichts der Vielzahl und Qualität der Produktionen mögen es viele Zuschauer kaum glauben und doch ist es wahr: DIE kleine BÜHNE ist für alle Beteiligten vor allem ein Freizeitvergnügen.  Ein anspruchsvolles Vergnügen, an dem wir Sie als unser Publikum auch in Zukunft nach besten Kräften teilhaben lassen wollen.